Biografische Notiz

Im Zürcher Oberland in einer Baumeisterfamilie aufgewachsen, absolvierte Reto eine Berufslehre als Maurer. Nach der Matura auf dem zweiten Bildungsweg folgte ein Studium der Architektur an der EPF Lausanne, wo er 1993 diplomierte. Prägend waren Frédéric Aubry und die architecture vernaculaire, die Architekturtheoretiker und Entwerfer Martin Steinmann und Bernard Huet, der charismatische Erneuerer Luigi Snozzi und der Freidenker Jacques Gubler. Seine architektonischen Lehr- und Wanderjahre führten ihn nach Biel/Bienne.
Von 1996 bis 2016 führte Reto ein Architekturbüro in Zürich. Er plante und realisierte zahlreiche kleinere und mittlere Architekturprojekte, vorwiegend im Umbaubereich.
Von 2016 bis 2020 entwickelte er bei der denkstatt sàrl und beim baubüro in situ, Basel und Zürich, verschiedene Umnutzungs- und Transformationsprojekte ehemaliger Industrieareale.
Parallel zur praktischen Tätigkeit lehrte und forschte Reto an der EPF Lausanne bei Martin Steinmann (1994 bis 1998), an der ETH Zürich bei Arthur Rüegg (2001 bis 2007) und am Institut Architektur der Fachhochschule Nordwestschweiz als Dozent (2008 bis 2013).
Als Ergebnisse der Lehr- und Forschungstätigkeit entstanden verschiedene Buchpublikationen und Aufsätze zu architektonischen Fragestellungen.
Die fortwährende Beschäftigung mit der Geschichte und der Theorie der Architektur führte Reto zur Denkmalpflege des Kantons Zürich, für die er von 2013 bis 2016 als Gebietsdenkmalpfleger im Zürcher Oberland arbeitete. Als Mitglied der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission ENHK beurteilte Reto von 2019 bis 2023 lang Bauvorhaben in Landschaften, Ortsbildern und bei historischen Verkehrswegen von nationaler Bedeutung.
Seit 2020 leitet Reto die Planungs- und Bauberatung der SBB Fachstelle Denkmalpflege.
Seit 2022 ist Reto als Fachbeirat im Hamburger Eisenbahnbrückengipfel der Deutschen Bahn tätig.
Mit einem CAS in Recht der Denkmalpflege und des Heimatschutzes an der ZHAW School of Management and Law vertiefte Reto 2021 seine Kompetenzen in diesem anspruchsvollen Rechtsgebiet.
Seit 2018 fokussiert sich Reto auf die künstlerische Fotografie. Seine Bilder sind geprägt von einem architektonisch informierten Blick auf die Umwelt.
Foto: Reto Gadola