La Notte

Stäfa ist von einem ökonomischen Verdichtungs- und Verwertungsdruck geprägt, der nicht nur an der Zürcher Goldküste massive Auswirkungen mit sich bringt. Die Verheerungen betreffen das fortwährende Verschwinden von über Jahrhunderte gewachsenen Strukturen, die einen stimmungsvollen Hintergrund für das Schauspiel des Alltags bilden. Nach und nach werden sie durch bauliche Generika ersetzt.

Im Licht der Nacht und mit einem fokussierten, entrückten Blick werden die Überlagerungen von Zeiten und Zeitschichten sichtbar. Erinnerungen an Michelangelo Antonionis La Notte werden wach. Die Bilder entstanden in den frühen Morgenstunden, bevor der Tag anbrach.  Menschen waren kaum zugegen, erst vor der Dämmerung gab es einzelne Joggende, die ihrer körperlichen Fitness nacheiferten.


Die Bilder entstanden im Frühling 2020 in Stäfa und sind Teil eines laufenden Projekts über die Transformationsprozesse an der Goldküste und im Grossraum Zürich.