Robinsonade

Der Zürichsee ist einer der grossen Freiräume der Greater Zurich Area. An der gut besonnten «Goldküste» leben seit jeher die alt eingesessenen Geschlechter. Seit den 1990er Jahren gerät auch die gegenüberliegende «Pfnüselküste» in den Fokus: Wirtschaftsmanager auf der Suche nach einer passenden Wohnlage. Heute sind beide Ufer des Zürichsees praktisch flächendeckend bebaut.

Auf dem See gibt es zwei Inseln, die seit Jahrhunderten dem Kloster Einsiedeln gehören. Wegen ihrer Naturschönheiten sind sie geschützt und dem wirtschaftlichen Verwertungsdruck entzogen. Die grössere Ufenau wird vom Kursschiff bedient und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Auf der kleineren

Lützelau wird in den Sommermonaten ein Campingplatz betrieben, sie ist nur mit privaten Booten oder per Wassertaxi zu erreichen. Der Campingplatz gleicht einer Ansiedlung von privaten Kleinsthäusern aus Stoff, die auf hölzernen Plattformen stehen. Robinsongleich huldigen ihre Bewohner zwar dem einfachen Leben,  schleppen aber mehr und mehr alltäglichen Hausrat herbei: Outdoorküchen, schwere Holztische, Loungemöbel.


Die Bilder entstanden zu Beginn der Campingsaison 2019 auf der Insel Lützelau, noch bevor der Hauptharst der Camper ihren Claim in Beschlag genommen hat. Sie sind Teil eines laufenden Projekts über die Transformationsprozesse an der Goldküste und im Grossraum Zürich.