Umbau und Erweiterung Wohnhaus J.-L. | Uitikon-Waldegg
Das Wohnhaus aus den 1950er Jahren wurde in zwei Phasen erneuert. Beim Innenumbau wurde der kuriose Mief – eine Mischung aus Landistil und 1960er Bürobau – überfasst und das Haus den Bedürfnissen einer Familie angepasst. Im Erdgeschoss wurde die Küche und ihr Verhältnis zum Wohnraum neu formuliert: An strategischer Lage ist sie einem Cockpit ähnlich äusserst kompakt gehalten, öffnet sich aber in grosszügiger plastisch ausgebildeter Geste zum Wohnraum hin. Der Badebereich im Obergeschoss erfährt eine «Umpolung» und versucht, auf kleinstem Raum neue Antworten auf Fragen der körperlichen Hygiene zu geben.
Der eingeschossige Anbau ergänzt das Raumangebot um ein grosszügig verglastes Gartenzimmer, einem Schlafzimmer und eine Terrasse mit grossartigem Ausblick. Die Materialisierung thematisiert verschiedenen Erscheinungsformen des Werkstoffs Beton, glatte Oberflächen wechseln sich mit textil gefalteten Strukturen, die Mauerkronen variieren je nach Situation zwischen perfekter Scharfkantigkeit und der zufälligen unfertigen Wirkung der sich erhärtenden «Betonsuppe». Die Übergänge zum Altbau wurden hingegen sorgfältig dem Bestand angeglichen: Das ästhetische Kontrastprogramm des Anbaus wird mit der mimetischen Architektur des Altbaus «verschliffen».
Umbau und Erweiterung Wohnhaus J.-L., Uitikon-Waldegg
Grösse: M
Ausführung: 2004/2008
Aufgabenstellung: Neukonzeption Küchen- und Badezimmerbereich eines einfachen Wohnhauses aus den 1950er Jahren, begehbarer Erweiterungsbau mit Wohnräumen
Bauherrschaft: privat
Atelier Reto Gadola: Planung, Baukosten, Ausführung und Bauleitung
Statik: Reto Bonomo, Rüdlingen
Fotos: Reto Gadola