Energetische Sanierung Fabrikensemble | Basel

Im Lauf der Zeit wurde die Kartonfabrik Kupferschmid im Gundeliquartier den sich stetig wandelnden Bedürfnissen angepasst – in den 1990er Jahren schliesslich wurde sie durch die Genossenschaft für Wohnen und Arbeiten (Gewona) zu Wohn- und Gewerbezwecken umgenutzt. Die Sanierung der Hoffassaden ist das Resultat einer sorgfältigen Abwägung von energetischen, wirtschaftlichen und denkmalpflegerischen Aspekten. Während die historisch wichtigen Fassaden sanft erneuert und innen gedämmt wurden, erhielten die weniger bedeutenden eine Überformung mit einer äusseren Dämmschicht.

Atmospärische Collage

Das im Lauf der Zeit gewachsene Ensemble beherbergt eine Vielzahl von Betrieben und Institutionen, sowie Wohnungen in den oberen Geschossen. Es ist über einen tief in die Blockrandstruktur eingeschnittenen Hof erschlossen. Alle Hoffassaden sollten wärmetechnisch auf den heutigen Stand gebracht werden. Im Rahmen einer gesamtheitlichen Analyse wurden die Massnahmen definiert und im Hinblick auf deren Kosteneffizienz Prioritäten gesetzt. Es ging nicht zuletzt darum, die ästhetischen und atmosphärischen Qualitäten der Anlage zu bewahren und mit sorgfältig kalibrierten technischen und architektonischen Massnahmen zu ergänzen.

Die architektonisch weniger wertvollen Gebäudeteile wurden mit einer neuen äusseren Wärmedämmschicht versehen. Ausgehend von einem mineralischen, verputzten Dämmsystem wurden einzelne Partien mit grossflächigen Eternitplatten versehen und die mechanisch exponierten Sockelbereiche mit Betonelementen verblendet. Das ehemalige Gummiergebäude mit der ausgefachten Betonskelettfassade aus den 1950er Jahren hingegen wurde auf der Innenseite gedämmt und aussen lediglich farblich neu gefasst. Heute präsentiert sich das Fabrikensemble als fein austarierte Collage von Elementen aus verschiedenen Zeiten – das Prozesshafte wird zum ästhetischen Programm.